Die Kernspintomographie, auch als Magnetresonanztomographie (MRT), Magnetresonanz (MR) oder magnetic resonance imaging (MRI) bezeichnet, stellt ein alternatives bildgebendes Verfahren zur Computertomographie dar.
Der große Vorteil der Kernspintomographie ist die optimale Weichteildarstellung. Dadurch wird das Gehirn sehr detailliert abgebildet und die Diagnose von Gehirnerkrankungen gelingt wesentlich sicherer, früher und genauer als im CT. Dies gilt vor allem für Befunde in der hinteren Schädelgrube (Hirnstamm, Kleinhirn, Gleichgewichtsapparat).
Da diese Geräte für einen niedergelassenen Veterinärmediziner kaum rentabel sind (Neupreis > 1,8 Mio. €), arbeiten und forschen wir seit 2008 mit dem > Fraunhofer Institut für integrierte Schaltungen IIS zusammen. Für die Untersuchungen am Tier steht ein Hochfeldgerät der Firma Siemens-Medical-Solutions® (Magnetom Skyra 3,0 Tesla) zur Verfügung, welches in Kombination mit selbst entwickelten (Kopf-) Spulen Bilder in überdurchschnittlicher Qualität und sehr hoher Auflösung generiert.
Feste Untersuchungstermine sind Montag ab 16:00 Uhr und Donnerstag ab 16:00 Uhr. Akute Patienten oder Notfälle, die nicht mit dem praxiseigenen CT abgeklärt werden können, erhalten eventuell am gleichen Tag gegen Abend einen Termin (ohne Gewähr!).
Ablauf der Untersuchung:
Die Untersuchung findet etwa 12 km außerhalb meiner Praxis auf dem Gelände der Universität Würzburg (Hubland) statt. Hinweise für Anfahrt entnehmen Sie bitte hier: Lageplan, Detailansicht. Genau wie beim CT ist die Untersuchung nur in Vollnarkose möglich, die Untersuchungszeit beträgt etwa eine Stunde. Die Patienten können nach der Untersuchung direkt mitgenommen werden, die Befunde werden entweder vor Ort oder in meiner Praxis besprochen.
BITTE BEACHTEN SIE, DASS DIE UNTERSUCHUNG DIREKT VOR ORT BEZAHLT WERDEN MUSS (es steht ein mobiles EC-Cash-Terminal zur Verfügung).
Technischer Hintergrund:
Die Kernspintomographie nutzt die Wechselwirkung des Körpers mit einem künstlich erzeugten Magnetfeld, das etwa 17000-mal stärker ist als das der Erde.
Quantenphysikalische Grundlage dieses Verfahrens ist, dass alle körpereigenen Atomkerne mit ungeraden Protonen- oder Neutronenzahl einen Eigendrehimpuls („Kernspin“) besitzen. Dabei wird vereinfacht ein elektrischer Strom erzeugt, dem ein Mini-Magnetfeld zugeordnet werden kann. Die vielzähligen kleinen Magnetfelder des Körperinneren werden durch das Magnetfeld der Erde parallel oder antiparallel angeordnet, neutralisieren sich aber in Ihrer Gesamtzahl.
Die in großer natürlicher Häufigkeit vorhandenen Wasserstoffkerne (H+) werden für die Kernspintomographie genutzt. Die Wasserstoffatomkerne werden im durch das Gerät erzeugtem Magnetfeld ausgerichtet und durch Hochfrequenz-Impulse (360-500 MHz) zur Resonanz angeregt, wodurch ihre Drehbewegungen physikalischen Änderungen unterworfen sind, und die Summe ihrer Vektoren nicht mehr parallel, sondern transversal zum externen Magnetfeld ausgerichtet ist.
Endet der Bestrahlungsimpuls, so benötigen die Atomkerne eine bestimmte Relaxationszeit, um wieder zu Ihrem ursprünglichen Dreheigenimpuls zurückzukehren. Die Veränderungen des Magnetfeldes nach der Anregung kann registriert und über eine aufwendige Computertechnik in Bilder transformiert werden.